Samstag, 4. August 2012

Freilichtmuseum in Hagen Teil 1

Am letzten Mittwoch haben wir etwas getan, was wir uns schon länger vorgenommen und immer wieder verscho- ben haben. Wir waren im Freilichtmuseum in Hagen! Da waren wir schon mal, damals war unsere nunmehr 26- jährige Tochter noch in der Schule. Damals hat es uns gut gefallen. Ein guter Grund noch mal hin zu fahren. Der Tag war schön, die Sonne schien vom blauen Himmel, und so gaben wir unser Ziel ins Navi ein und ließen uns von Elfriede, so heißt die Dame im Navi bei uns, nach Hagen leiten. 

Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, und uns auf den Weg zum Eingang machten, bekamen wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns blühte, denn es war schon ein kleiner Marsch den wir da absolvieren mussten. Gott sei Dank lief eine junge Dame im Minirock vor uns her, das gab mir schon mal etwas Auftrieb. ;-)

Im Freilichtmuseum gibt es viele alte Werkstätten der verschiedensten Arten. Viele davon werden mit Wasserkraft betrieben, und so gibt es einige angestaute Teiche, die als Motiv schon eine Menge her machen.

  
Aber diese Teiche sind natürlich nur Mittel zum Zweck, und dieser Zweck ist es Wasserräder anzutreiben.




Die Welle die vom Wasserrad gedreht wird, reicht in die Werkstatt hinein. Auf ihr befinden sich Nocken die Häm- mer anheben, die dann, sobald sich die Nocke vorbei gedreht hat, vom Eigengewicht getrieben auf einen Amboss fallen. 




Mit diesen Hämmern können die verschiedensten Gegenstände geschmiedet werden. Mich fasziniert das sehr, weil es mir die Vergangenheit meines Berufsumfeldes zeigt. Im Stahlwerk in dem ich als Elektriker arbeite wird nicht nur Stahl erzeugt, sondern dieser auch gewalzt und geschmiedet. Wobei allerdings der Schmiedebereich immer weniger wird. Aber ich bin ja nun schon über 40 Jahre dort, und als junger Mann habe ich noch erlebt das Schmiedehämmer in allen Größen auf dem Werk ihren Dienst verrichteten.

Heutzutage bestimmen Computer die Formgebung der einzelnen Schmiedestücke. Damals mussten das die Schmiede selbst machen und es gehörte einiges an Übung und Talent dazu. Und natürlich Muskeln. Vieles musste noch von Hand gemacht werden, und wer 8 Stunden am Tag vor einem Schmiedehammer steht und das Werkstück per Hand bewegen und drehen muss, hat ein Training dass kein Fitnesscenter je bieten kann.

Dementsprechend muskulös waren auch die Männer die diesen Job verrichten mussten, und es empfahl sich auf keinen Fall sich mit ihnen anzulegen. Das waren noch echte Männer, die einer Frau sicher eine Menge zu bieten hatten. ;-) Allerdings brauchte die meisten als Ausgleich zu ihrer schweren Arbeit eine Menge Alkohol, und wurden auch sehr früh im Leben von verschiedenen körperlichen Beschwerden geplagt.

Dazu war diese Arbeit auch nicht gerade ungefährlich. Wer nicht aufpasste, und zum Beispiel mit der Hand unter den Hammer oder das Werkstück geriet musste im weiteren Leben ohne sie auskommen. Heutzutage wird sehr viel für den Arbeitsschutz getan. Zum Beispiel gib es an Pressen und Hämmern Schutzvorrichtungen die verhin- dern das man mit der Hand in den Gefahrenbereich kommen kann. Aber wer sich die obigen Bilder anschaut kann sich sicher vorstellen was passiert wenn jemand  mit einem Körperteil in den Bereich gerät wo der Hammer zuschlägt.

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